Alltägliche Essgewohnheiten kritisch hinterfragen
Rathauszeitung Trier, 24. Mai 2022
Gesund leben in Trier – unter diesem Motto organisiert die Stadt seit 2019 gemeinsam mit dem Haus der Gesundheit, der Europäischen Sportakademie und der Techniker-Krankenkasse Fachforen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Jetzt trafen sich Experten sowie Bürgerinnen und Bürger im Rathaussaal, um Fragen einer gesunden Ernährung zu diskutieren.
In ihrem Vortrag „Die Psyche isst mit“ erläuterte die Ökotrophologin und Autorin Susanne Fehrmann (Regensburg), wie es gelingen kann, gute Vorsätze in die Tat umzusetzen. Sie zeigte, dass das Verhalten durch viele Faktoren beeinflusst wird: Welches Essen kennt man, welche Vorbilder hat oder hatte man dabei, wird es mit einer geselligen Situation verbunden, isst man aus Langeweile oder Stress, Kummer oder Vergnügen? Die Referentin verdeutlichte, dass Essen oft eine Belohnung ist und das gewohnte Verhalten für die meisten schwer zu ändern ist. Als erster Schritt sei es hilfreich, zu verstehen, was dem jeweiligen Essverhalten zu Grunde liegt. Dann könne überlegt werden, wie ungünstige Gewohnheiten verändert und eingeübt werden können. Hierzu gab Fehrmann verschiedene Tipps.
Dr. Hansjörg Lucas beschäftigte sich mit dem Darm-Microbiom und seiner Bedeutung für die Gesundheit. Er bezeichnete diese Vielfalt von Bakterien, Pilzen und Viren als „Lebensgemeinschaft und Freund-Feind-Beziehung“. Der Referent verdeutlichte, wie eine gesunde Ernährung hilft, dessen Vielfalt und Stabilität des zu unterstützen und so wesentlich zur Darmgesundheit beizutragen. So sehr ein unstabiles Microbiom für Krankheiten verantwortlich sein könne, sosehr helfe ein intaktes System, die Schleimhautbarriere aufzubauen, pathogene Keime zu begrenzen oder das Immunsystem zu stimulieren. Als „Mikrobiom-Killer im Alltag“ bezeichnete der Lucas zum Beispiel Emulgatoren oder Zucker. Mediterrane Kost sei hingegen zu empfehlen. Zum Abschluss der Tagung berichteten die Vernetzungsstellen Kita- und Schulverpflegung und Seniorenernährung über Möglichkeiten, in den verschiedenen Einrichtungen eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung sicherzustellen und ihre konkreten Unterstützungsangebote dafür. Das Präventionsforum steht als Video zur Verfügung: